Beziehung & Körper
Alles ist Beziehung.
Ich glaube, dass alles, was uns Menschen als soziale Wesen tief berührt und erfüllt, aber auch herausfordern und bis an den Rand des Wahnsinns treiben kann, im Kern mit Beziehung zu tun hat – der Beziehung zu uns selbst, zu anderen Menschen und zum Leben.
Auch wenn inhaltlich andere Themen im Fokus stehen können, ist Psychotherapie letztlich immer die Entwicklung der Beziehung zu uns selbst und unserer Umwelt. In den psychodynamischen Verfahren liegt dabei ein besonderes Augenmerk auf der therapeutischen Beziehung, in der sich zentrale Aspekte der eigenen Beziehungsgestaltung widerspiegeln. Dieses Phänomen nennen wir Übertragung und Gegenübertragung. Durch seine Erforschung können die eigenen dysfunktionalen Beziehungsmuster bewusst gemacht und verändert werden.
Auf meiner eigenen Suche bin ich auf die Individualsystemik von Veeta und Artho Wittemann gestossen. Sie ermöglicht, sowohl das innere System als Ganzes als auch jede einzelne „Innere Person“ (IP) in ihrer Komplexität und scheinbaren Widersprüchlichkeit von der Oberfläche bis in die Tiefe kennenzulernen. Sie erlaubt zu erforschen, welche Seiten wir im Kontakt mit der Welt besonders stark entwickelt haben, welche wir vorsichtig zurückhalten und was wir ganz nach Innen genommen haben, um es in den unsichtbaren Räumen der Psyche vor erneuten Verletzungen oder Enttäuschungen zu schützen. Indem weniger die Inhalte und vielmehr die verborgene innere Haltung und die Quelle, aus der diese Haltung kommt, fokussiert werden, wird zunehmend die ursprüngliche Wesensart und Essenz der einzelnen IP mit ihren Bedürfnissen, Werten und Fähigkeiten wieder sichtbar. Durch diese Rückbesinnung auf das eigene So-Sein können wir an unsere innere Vielfalt wieder anknüpfen und abgespaltene, im Nein verhaftete Anteile unserer selbst wiederbeleben. Ich bin dankbar, die tiefere Logik und Weisheit unserer Psyche in ihrer Komplexität damit etwas mehr zu verstehen und lasse die Erkenntnisse der Individualsystemik in meine Arbeit mit einfliessen. Weitere Informationen finden Interessierte unter www.dubistviele.de
Und alles ist Körper
Traumatische Erlebnisse führen dazu, dass unser Nervensystem hoch aktiviert ist und seine natürliche Fähigkeit zur Selbstregulation nicht mehr gut nutzen kann. Über eine ruhige und freundliche Anteilnahme können wir zunächst einmal den Körper unterstützen, in einen Zustand ausreichender Entspannung und Sicherheit hineinzufinden. Erst dann kann sich unser inneres System für Lernen und Entwicklung wieder öffnen.
Körperorientierte Psychotherapie beginnt also mit einer bewussteren Wahrnehmung dieser körperlichen Aspekte unseres Erlebens. Über die natürliche Körpersprache der Mimik, Gestik und Bewegung als dem authentischsten Ausdruck unserer selbst bringen wir unsere gesamte Lebenserfahrung zum Schwingen und können sie nicht nur als Zeugen beobachten, sondern auch im gegenwärtigen Augenblick kreativ verarbeiten und verändern.
Mit Elementen aus verschiedenen körperorientierten Verfahren (u.a. Tamalpa Life/Art Process, Polarity, Focusing, Hakomi) unterstütze ich Sie, der Weisheit Ihres Körpers zu lauschen und korrigierende Impulse zuzulassen. Berührungen können in diesem Prozess haltgebend, nährend und unterstützend sein. Diese finden immer nur in klarer Absprache miteinander statt. Da sich unser Inneres vielmehr über Bilder und Metaphern als über rational-logische Gedankengänge ausdrückt, kann es wertvoll sein, das eigene Erleben über andere kreative Methoden wie zum Beispiel Malen, Schreiben oder Tönen zu vertiefen.